22.01.2018

Scharwache stellt Sitzung unter Motto: „6x11 Jahre Korporalschaften“

Wir bedanken uns bei der Eschweiler Zeitung/Eschweiler Nachrichten in Person von Jacqueline Winkller für den tollen Bericht in der Ausgabe vom 15. Januar 2018:

Am Samstagabend begrüßte Präsident Simon Hendriks seine Gäste zu einer „Fahrt durch die närrische Fastelovend“. Mutter Scharwache hatte zur Großen Gala-Sitzung in der „wunderbar hergerichteten Festhalle“ in Dürwiß eingeladen. Unter das Motto: „6x11 Jahre Korporalschaften“ stellt die Scharwache ihre 136. Session.

Bevor das Programm traditionell mit dem Stippeföttchen starten konnte, richtete Kommandant Wolfgang Maaßen ein paar Worte an das Publikum. „Nach der Session ist vor der Session“ – damit machte er deutlich, wie das Uniformierten-Korps in den vergangenen Wochen und Monaten „geprobt, gebaut und gezimmert“ habe, um diese Session auf die Beine zu stellen. „Wir haben geackert bis zum Umfallen.“ Das Stippeföttchen leitete er dann mit dem Worten: „Männer, haltet eure Frauen fest“ ein.

Anschließend sollten eigentlich Eva Gruppe und Sebastian Plönnes tanzen, jedoch hatte sich Sebastian am Arm verletzt und konnte so leider nicht mit seiner Eva den Mariechentanz tanzen. Zudem verkündete der Kommandant, dass dies nun die letzte Session der beiden sei. Ihnen zu Ehren, spielte der Spielmannszug Grün-Weiß Lohn unter der Leitung von Thomas Graff eine kleine Hommage. Das Highlight des Uniformiertenkorps war dann der Gardetanz, von dem das Publikum sehr begeistert war.

Präsident Simon Hendricks ließ es sich nicht nehmen, noch ein paar Worte an das Tanzpaar zu richten. Der Orden wurde nicht nur dem Motto, und so den Korporalschaften gewidmet, sondern auch dem Tanzpaar.

Der Orden zeigt das Scharwach-Männchen aus dem Jahr 1952, dem Gründungsjahr der Korporalschaften und das Tanzpaar. Simon Hendricks sagte, dass das Tanzpaar das Aushängeschild der Gesellschaft sei und er sehr traurig darüber sei, dass die beiden ihre tänzerische Karriere beenden, dies aber natürlich verstehen könne. Tanzmarie Eva Gruppe und Tanzoffizier Sebastian Plönnes tanzen in ihrer fünften gemeinsamen Session. Eva tanzte seit 2014 und Sebastian seit 2012. Beide bekamen für diese Leistung die höchste Auszeichnung, die die Eschweiler Scharwache vergeben kann: den Hausorden der Gesellschaft. Außerdem wurde Sebastian Plönnes zum Leutnant befördert.

Nachdem das Scharwachkorps ausmarschiert war, brachte „Et Breijmuhl van Bersch“ den Saal zum Lachen mit ihren Erzählungen über ihre Erlebnisse im Zug, bei einem Wellnessurlaub und im Fahrstuhl. Die Jugendtanzgruppe der Eschweiler Scharwache bewies danach ihr tänzerisches Können und beeindruckte das Publikum.

„Et Scharwachmüsje“ hätte an diesem Abend eigentlich sein 40-jähriges Bühnenjubiläum gehabt, jedoch konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht auftreten. Kurzfristig wurde dann noch für Ersatz gesorgt. „Der singende Wirt“ trat auf und erzählte nicht nur von einem Urlaub mit Präsident Simon Hendriks im Schwarzwald und wie sie sich dort haben einmal richtig untersuchen lassen, sondern integrierte er in seine Show das Publikum und auch die Frau des Präsidenten, so dass alle Gäste etwas zu lachen hatten.

Das nächste Highlight des Programms war das Trompeterkorps der Eefelkank, das das Publikum mit Liedern wie „Leev Marie“, „Polka, Polka, Polka“ und „Highway to hell“ zum Tanzen, Schunkeln und Mitsingen brachte.

Nach der Pause marschierte der Elferrat mit dem Kreuzrittermarsch in den Festsaal. Die Ehrengarde der Stadt Köln war der nächste Programmpunkt. „Ich habe nicht den Eindruck, dass man den Karneval hierher transportieren muss“, so Kommandant Curt Rehfus, der von der Stimmung in der Festhalle sichtlich beeindruckt war.

Er erzählte, dass dies der erste richtige Auftrittsabend für die Gesellschaft sei. Eschweiler sei zwar nun der bereits fünfte Auftritt, aber es sei immer wieder ein Highlight vorbeizukommen, denn in Eschweiler werde das Brauchtum genauso gefeiert wie in Köln. Mit dem Tanz der Regimentstöchter sowie dem Kadettentanz bekam die Ehrengarde großen Applaus.

Volker Weiniger als „Der Sitzungspräsident“ betrat als nächster die Bühne und beanspruchte noch einmal die Lachmuskeln der Besucher. Er erzählte von seiner 80-jährigen Tante, die es nicht normal fand, dass jetzt zwei Männer heiraten dürften. „Das ist von der Natur nicht gewollt.“ „Dein Herzschrittmacher auch nicht“, erwiderte darauf „der Sitzungspräsident.“

Außerdem erzählte er dem Publikum von jemandem aus seinem Verein: „Wenn es RTL 3 gäbe, wäre Hermann genau die richtige Zielgruppe. Der glaubt auch, dass USB das Nachbarland von USA ist.“ „Hermann ist wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte. Wenn man ihn sieht, dann weiß man warum es Klettverschluss an Schuhen gibt“, erzählte Volker Weiniger weiter. „Er ist auch nicht der Schönste. Letztens wurde bei ihm eingebrochen, um die Vorhänge zuzuziehen.“

Doch nicht nur von Hermann berichtete er, sondern auch von Städtereisen, die sie mit dem Verein machen und die sich durch den Schnapsverkauf bei der Herrensitzung finanzieren, außerdem vom Oktoberfest, bei dem sein Freund so betrunken war, dass er eine Zigarette auf den Boden werfen wollte, diesen aber nicht getroffen hat. Beim Publikum flossen mittlerweile schon Tränen und vor Lachen. Volker Weiniger brachte mit seiner Darbietung nochmal richtig Stimmung in den Saal.

Der letzte Auftritt an diesem Abend gehörte dem Tanzkorps „Höppe Kroetsch“ der KG Lätitia Blaue Funken Weisweiler, das den tänzerischen Höhepunkt darbot. Nach drei Tänzen und stehenden Ovationen richtete Präsident Simon Hendriks noch ein paar abschließende Worte und beendete die Sitzung mit einem Dank an das großartige Publikum.