Scharwachmarsch

Auf der Damensitzung des „Ulk“ am 11. Januar 1891 wurde nach einem Bericht des „Eschweiler Anzeiger“ zum ersten mal der neue Ulk-Marsch „De Scharwach“ gespielt.

Komponiert wurde dieser Marsch von Willy Herzog, damals wohnhaft im „Gürzenich“ in der Schnellengasse. Das Trio des Marsches diente dem Scharwächter Josef Schaffrath jun. als Melodie für einen Liedertext. Dies war die Geburtsstunde des Scharwachmarsches. Noch im gleichen Jahr wurde der Ulk-Marsch „De Scharwach“ im Verlag Arwed Strauch zu Leipzig erstmals veröffentlicht.

Seither haben die fünf Strophen des Scharwachmarsches ihre Gültigkeit behalten. Traditionell wird das Lied zu Sessionsbeginn am 11.11. und auf den Mitgliedersammlungen der Gesellschaft gesungen, auf Veranstaltungen und Ausmärschen ist es das Erkennungslied des gesamten Corps. Sein Klang rührt jeden Scharwächter und wird als Ausdruck engster Zusammengehörigkeit empfunden:

Herangerückt ist nun die Zeit, wo Karneval regiert, und wo der Präses kampfbereit, zur Redeschlacht uns führt. Es scharet sich das Scharwachheer in aller Pracht jetzt schon, mit blankem Säbel und Gewehr und singt in lust’gem Ton:

Refrain: Hurra, hurra, hurra! Hurra, hurra, hurra! Oh seht die schöne, fesche Scharwach’, die fesche Scharwach’, die treue Scharwach’. Dem Präses stehen wir zur Seit’, in dieser schönen Faschingszeit.


Der Griesgram hat sich festgesetzt in uns’rer Vaterstadt, darum die Säbel schnell gewetzt und das Gewehr parat. Zu Leib gerückt dem bösen Wicht, den Garaus ihm gemacht, denn unsere Scharwach fürcht sich nicht, in tollster Redeschlacht.

Refrain: Hurra, hurra, hurra...

Der Hauptmann ist als Kommandant beliebt bei alt und jung, für Mädchen hat der Adjutant stets großen “Amelung”, jedoch auch Dr. Kühleborn, ein Mann mit echtem Blut, das Muckertum nimmt er auf’s Korn und schreit in seiner Wut:

Refrain: Hurra, hurra, hurra...

Der Wein erfreut das Scharwachherz, doch sei er klar und rein, er führet Frohsinn, Lust und Scherz in unsre Scharwach’ ein. Die Scharwach’ hat stets großen Durst und guten Appetit, auf Käse, Schinken und auch Wurst, sie niemals gern verzicht!

Refrain: Hurra, hurra, hurra...

Und wenn der alte “Karneval” ist endlich wieder da, dann rufen wir vor Freude all: Stipp, Stipp - Stipp, Stipp - Hurra, juchhe, juchhe, wat ham’ mir Freud, bei uns herrscht stets Humor, es lebe hoch die schöne Zeit, die Scharwach’, die geht vor.

Refrain: Hurra, hurra, hurra...


(Melodie: Willy Herzog Ur-Text: J. Schaffrath jun.)

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